Berlin, 09.04.: Gegenwind für den Friedensprozess in Kolumbien. Podiumsgespräch mit kolumbianischen Gästen

Gegenwind für den Friedensprozess in KOLUMBIEN: Welche Rolle spielen Wirtschaftsinteressen und Morde an sozialen Aktivist*innen? Der Friedensprozess in Kolumbien wird von der seit August 2018 amtierenden Regierung unter Präsident Duque in vielerlei Hinsicht torpediert, wenngleich die Regierung betont, an der Umsetzung des Friedensabkommens mit der Guerilla-Gruppe FARC festzuhalten. Menschenrechts- und soziale Organisationen in Kolumbien setzen […]

Gegenwind für den Friedensprozess in KOLUMBIEN: Welche Rolle spielen Wirtschaftsinteressen und Morde an sozialen Aktivist*innen?

Der Friedensprozess in Kolumbien wird von der seit August 2018 amtierenden Regierung unter Präsident Duque in vielerlei Hinsicht torpediert, wenngleich die Regierung betont, an der Umsetzung des Friedensabkommens mit der Guerilla-Gruppe FARC festzuhalten.

Menschenrechts- und soziale Organisationen in Kolumbien setzen sich weiterhin für die Umsetzung des Abkommens ein, das auch von der internationalen Gemeinschaft einhellig begrüßt und u.a. von der Bundesregierung und der EU unterstützt wird. Soziale Führungspersonen in Kolumbien sehen sich jedoch einer massiven Welle von Drohungen und Morden ausgesetzt, insbesondere im Kontext von Landrückgabe und freiwilliger Substitution des Kokaanbaus. Häufig stehen diese Angriffe aber auch im Zusammenhang mit großen Wirtschaftsprojekten, wie z.B. Staudammbauten.

Über den Einfluss der Wirtschaft auf den Friedensprozess und die Arbeit von Menschenrechtsverteidger_innen in Kolumbien berichten drei spannende Gäste:

Astrid Torres Ramírez ist Soziologin bei der Anwaltsorganisation Corporación Jurídica Libertad aus Medellín. Ihre Themen sind: Bedrohungssituation für Menschenrechtsverteidiger_innen, Sicherheitspolitik der Regierung Duque, Erinnerungsarbeit, Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen im Projekt Nunca Más, Menschenrechtsverletzungen im Umfeld des Staudammprojektes Hidroituango;

Andreiev Pinzón ist Soziologe und koordiniert für die Organisation ENDA (Environment and Development Action) aus Bogotá die Arbeit mit lokalen Gruppen und Gemeinschaften für ein selbstverwaltetes Umweltmanagement mit Fokus auf wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte.

Luciano Sanín ist Jurist und Direktor der Corporación Viva la Ciudadanía, einer Organisation, die sich für Partizipation der Bevölkerung in politischen Prozessen engagiert. Viva la Ciudadanía begleitet auch die Umsetzung des Friedensvertrags eng, der dem Thema politische Partizipation ein ganzes Kapitel widmet. Darüber hinaus ist Viva aktiv bei der Begleitung der im Rahmen des Friedensvertrags geschaffenen Wahrheitskommission.

Ort: Brot für die Welt,

Caroline Michaelis Str. 1, 10115 Berlin

Raum: Amalie Sieveking, Erdgeschoss

Zeit: 09.04.2019, 18:30 – 20.00 Uhr

Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt, bei Bedarf wird Flüsterübersetzung angeboten.

Flyer:1904 VA Ankündigung VA Frieden Kol 09.04.