Berlin, 30.01:Aktuelle Situation von Menschenrechtsverteidiger*innen. Mit L. Díaz, Somos Defensores .

Im November 2016 haben Regierung und FARC-Guerilla einen Friedensvertrag unterzeichnet, der nach einem Referendum verändert und dann angenommen wurde. Neo-paramilitärische Gruppen und die ELN-Guerilla existieren jedoch weiter.Trotz, oder gerade aufgrund des Friedensprozesses, steigt die Zahl der ermordeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeindevertreter*innen, die sich für ihre Rechte sowie die Verteidigung von Land und natürlichen Ressourcen einsetzen. In […]

Im November 2016 haben Regierung und FARC-Guerilla einen Friedensvertrag unterzeichnet, der nach einem Referendum verändert und dann angenommen wurde. Neo-paramilitärische Gruppen und die ELN-Guerilla existieren jedoch weiter.Trotz, oder gerade aufgrund des Friedensprozesses, steigt die Zahl der ermordeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeindevertreter*innen, die sich für ihre Rechte sowie die Verteidigung von Land und natürlichen Ressourcen einsetzen.

In zuvor von der FARC dominierte Gebiete dringen andere illegale bewaffnete Gruppen vor – insbesondere in rohstoffreiche und fruchtbare Territorien. Die FARC haben ihre Waffen niedergelegt, die Regierung jedoch kommt nur langsam mit ihrem Teil der Umsetzung des Friedensvertrages voran.

Seit 07. August 2018 regiert in Kolumbien mit Iván Duque nun ein Präsident, der sagt, das Friedensabkommen umsetzen zu wollen, aber doch gern viele Absprachen rückgängig machen oder aufweichen möchte.

Zwar hat sich das Sicherheitsgefühl im Land verbessert und die allgemeine Mordrate ist deutlich gesunken, doch die Lage von sozial engagierten und für Menschenrechte eintretenden Menschen ist weiterhin gefährlich. Allein in den ersten 7 Tagen des Jahres 2019 wurden 7 Menschen, die sich für ihre oder die Rechte anderer einsetzten, gezielt ermordet, Paramilitärs verteilten Flugblätter, auf denen sie Kopfgeld auf Indigene versprechen.

Leonardo DIAZ ist Anwalt und arbeitet als Koordinator der Programms Somos Defensores, das Prävention, Schutz und Risikobewältigung für bedrohte soziale Organisationen und Einzelpersonen aus dem Menschenrechtsbereich anbietet. Er wird über die Hintergründe der Angriffe auf Menschenrechtsverteidiger*innen berichten und aufzeigen, wie sie besser geschützt werden können.

Moderation:    Barbara Ramsperger, Brot für die Welt

Ort:                      Brot für die Welt,  Caroline Michaelis Str. 1, 10115 Berlin

Raum:               Amalie Sieveking, Erdgeschoss

Zeit:                   30.01.2019, 18:00 – 20.00 Uhr

 

Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt, bei Bedarf kann Flüsterübersetzung angeboten werden.

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