Berlin: 28.09: Trotz Friedensprozess – Humanitäre Krise und anhaltende Gefahr für Menschenrechtsverteidiger*innen

Im vergangenen November unterzeichneten die kolumbianische Regierung und die marxistische FARC Guerilla nach vierjährigen Verhandlungen einen Friedensvertrag, der den über 50jährigen Bürgerkrieg beenden soll. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan. Dennoch bestehen viele der Konfliktlinien nach wie vor – ebenso wie weitere illegale bewaffnete Gruppen. Neo-paramilitärische Gruppen und die ELN Guerilla dringen in die […]

Im vergangenen November unterzeichneten die kolumbianische Regierung und die marxistische FARC Guerilla nach vierjährigen Verhandlungen einen Friedensvertrag, der den über 50jährigen Bürgerkrieg beenden soll. Damit ist ein erster wichtiger Schritt getan.

Dennoch bestehen viele der Konfliktlinien nach wie vor – ebenso wie weitere illegale bewaffnete Gruppen. Neo-paramilitärische Gruppen und die ELN Guerilla dringen in die von den FARC verlassenen Regionen vor und kämpfen dort um die Vorherrschaft: Kontrolle über Bevölkerung und Ressourcen, Drogenanbau und Transportwege. In diesem Kontext steigt die Zahl der ermordeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeindevertreter*innen, die sich für ihre Rechte sowie die Verteidigung von Land und natürlichen Ressourcen einsetzen.

Gleichzeitig missachten Bergbauunternehmen Umweltstandards und Gewohnheitsrechte indigener Gruppen und verschärfen so die humanitäre Krise der betroffenen Bevölkerung.

Der Aufbau eines dauerhaften Friedens mit sozialer Gerechtigkeit – insbesondere auch in ländlichen Regionen – bleibt eine enorme Herausforderung.

Es diskutieren zum Thema:

• Daniela Simm: Diakonie Katastrophenhilfe. Die DKH unterstützt in besonders vom Konflikt betroffenen Regionen ländliche Bevölkerung z.B. durch Bildungsarbeit, psychosoziale Begleitung von Opfern und Schutzprogramme.

• Dr. Annelen Micus: Juristin mit Schwerpunkt Vergangenheitsaufarbeitung sowie Wirtschaft und Menschenrechte. In den vergangenen Jahren begleitete sie die indigenen Wayúu im Kampf um ihre Rechte gegenüber dem Bergbauunternehmen Cerrejón im Nordosten Kolumbiens.

Moderation: Christiane Schwarz, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V.

Veranstalter:

Internationale Liga für Menschenrechte, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Humanistische Union e.V., kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V.

Zusätzlich wird im Haus der Demokratie und Menschenrechte bis zum 29. September die Ausstellung gezeigt: „Basta ya – Kolumbiens Krieg und die Hoffnung der Menschen auf ein Ende der Gewalt“. Die Ausstellung richtet sich gegen das Vergessen der Konfliktopfer

Unter dem Motto ‘Menschenrechte aktuell’ veranstalten das Haus der Demokratie und Menschenrechte, die Internationale Liga für Menschenrechte e.V. und die Humanistische Union e.V. jeweils am letzten Donnerstag des Monats einen Diskussionsabend mit Brot und Käse, Wasser und Wein.

Was: Vesper – Menschenrechte aktuell

Wo: Haus der Demokratie und Menschenrechte

Robert Havemann Saal,

Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin

Wann: 28. September, 19.00h bis 21.00h