Zurück

LAND UND VERTREIBUNG

Mehr lesen

LAND UND VERTREIBUNG

Der Konflikt um Land wird als wesentlicher Ursprung des bewaffneten Konflikts in Kolumbien Mitte der 60er Jahre betrachtet. Seither wurden in Kolumbien mehr als 7 Millionen Menschen (15% der Bevölkerung) gewaltsam vertrieben, 6-10 Millionen Hektar Land wurden geraubt. De facto hat so eine Umverteilung weg von kleinbäuerlicher Bewirtschaftung hin zu Großgrundbesitz und Unternehmen stattgefunden.

Der Friedensvertrag mit der FARC-Guerilla von 2016 widmet ein ganzes Kapitel dem Thema ländliche Entwicklung. Während Kleinbäuer*innen in besonderem Maße zur Nahrungsmittel-Selbstversorgung von Kolumbien beitragen, werden auf großen Plantagen häufig Ölpalmen oder Zuckerrohr angebaut. Auch dem Steinkohle- und Goldbergbau fallen große Flächen zum Opfer. Die Ungleichheit in Kolumbien ist extrem groß, das gilt auch für die Verteilung von Land. Durch gewaltsame Vertreibung hat die Landkonzentration noch weiter zugenommen.

Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien wird im Wesentlichen auf dem Land ausgetragen. Die Kontrolle über strategische Gebiete ist für alle bewaffneten Akteure von großer Bedeutung.

Die Verabschiedung des Gesetzes 1448 für Opferentschädigung und Landrückgabe im Jahr 2011 war ein Meilenstein, weil der Staat darin die Existenz des seit Jahrzehnten andauernden bewaffneten Konflikts anerkennt. Nicht nur die Umsetzung von Gesetz 1448, sondern vor allem auch die Umsetzung des Kapitels über ländliche Entwicklung aus dem Friedensvertrag blieb bisher weit hinter den Erwartungen zurück. Zwar wurden vielfach die lokalen Entwicklungspläne, PDETs, entworfen, doch ihre Umsetzung kommt nur schleppend voran. Das gilt erst recht für den im Friedensvertrag von 2016 vorgesehenen Fonds, aus dem Land an Kleinbäuer*innen verteilt werden soll.

Ein großes Problem ist die Tatsache, dass Kleinbäuer*innen und Vertriebene oft keine schriftlichen Dokumente über ihren Landbesitz vorlegen können. Gegenüber dem Anwaltsteam eines Großunternehmens sind ihre Chancen, ihre Rechte durchzusetzen, oftmals sehr gering. Hinzu kommen Drohungen: Landrechtsaktivist*innen sind in besonderem Maße von Drohungen und Morden betroffen. Diese haben seit Unterzeichnung des Friedensvertrags Ende 2016 in erschreckendem Maße zugenommen. Auch dies macht die Wiedergutmachung bzw. Landrückgabe sehr schwierig.

The Risk of Returning Home

The Risk of Returning Home

This 184-page report documents killings, death threats, and new incidents of forced displacement committed against displaced Colombians in relation to their efforts to recover their land. Many of those targeted are reclaiming property through the Victims Law, which was enacted by President Juan Manuel Santos in 2011 to restore millions of hectares of stolen and abandoned land to displaced people.

mehr lesen
Eilaktion von ai: Morddrohungen gegen Danilo Rueda / Justicia y Paz

Eilaktion von ai: Morddrohungen gegen Danilo Rueda / Justicia y Paz

ua von ai: Der kolumbianische Menschenrechtler Danilo Rueda hat am 22. August in der Hauptstadt Bogotá eine Morddrohung erhalten. Sein Leben ist in Gefahr. Drohungen gegen weitere Mitglieder von Comisión Intereclesial de Justicia y Paz sowie SprecherInnen der Gemeinden im Gebiet der Flüsse Curvaradó und Jiguamiandó.

mehr lesen
OIDHACO Newsletter May – June 2013

OIDHACO Newsletter May – June 2013

The newsletter includes information on: peace process; the land issue – protests in the Catatumbo region, mining and forced displacement -; justice and military jurisdiction; human rights defenders situation, in particular journalists; and EU policy.

mehr lesen
Elusive Justice: The Struggle for Land and Life in Curvaradó and Jiguamiandó”

Elusive Justice: The Struggle for Land and Life in Curvaradó and Jiguamiandó”

The Colombia Land Rights Monitor is pleased to announce the publication of “Elusive Justice: The Struggle for Land and Life in Curvaradó and Jiguamiandó.” The report includes up-to-date analysis of the armed conflict and the economic interests involved in the land grab that the Santos administration has recognized as the pilot case for land restitution in Colombia: the Afro-Colombian communities of Curvaradó and Jiguamiandó.

mehr lesen