Heinrich-Böll-Stiftung – Brot für die Welt – Instituto CAPAZ/
Online-Veranstaltung im Rahmen der Aktionskampagne „Verhaftet und Verschwunden“ der Koalition gegen das Gewaltsame Verschwindenlassen

Heinrich-Böll-Stiftung – Brot für die Welt – Instituto CAPAZ/
Online-Veranstaltung im Rahmen der Aktionskampagne „Verhaftet und Verschwunden“ der Koalition gegen das Gewaltsame Verschwindenlassen
30.07.2021:
Amnesty International belegt, dass die Regierung mit unrechtmäßiger Gewalt gegen friedliche Proteste in Kolumbien vorgeht. Hunderte Protestierende und Menschenrechtsverteidiger_innen berichteten der Menschenrechtsorganisation von Tränengas und tödlichen Waffen, von willkürlichen Verhaftungen, Angriffen durch bewaffnete Zivilpersonen mit Zustimmung der Polizei sowie Folter seit Beginn des Generalstreiks in Cali im April 2021.
Proteste, Proteste, Proteste. Der Monat Mai war in Kolumbien von diesem Wort geprägt. Und es scheint kein Ende in Sicht. Die Regierung versucht mit Drohungen und vagen Versprechen die Streikenden zu schwächen, doch die geben nicht nach. Immer neue Formen des friedlichen Widerstands werden ersonnen, gegen die die Staatsgewalt immer absurder erscheint.
Am 28.04.2021 haben in Kolumbien Proteste begonnen, die für länger als einen Monat andauern. Diese wurden von der Regierung und den Institutionen teils mit massiver Gewalt und Übergriffen der Sicherheitskräfte, auch gegen friedliche Proteste, beantwortet. Dies wurde vielfach vor Ort dokumentiert. Human Rights Watch hat die Berichte, Videos etc. verifiziert und einen Bericht dazu erstellt und fordert unter anderem eine grundsätzliche Reform der Polizei, welche in Kolumbien bisher dem Verteidigungsministerium unterstellt ist.
Die Organisationen der Deutschen Menschenrechtskoordination Kolumbien zeigen sich besorgt über die exzessive Polizeigewalt gegen Demonstrierende bei den aktuellen Protesten in Kolumbien. In einer gemeinsamen Stellungnahme weisen sie auch auf den Schaden für den Friedensprozess hin
Die Deutsch-Kolumbianerin Malú Tello lebt in Cali und arbeitet in sozialen Projekten. Sie berichtet aus dem besonders von Armut geprägten Stadtteil Siloé.