Frieden, Energie und Menschenrechtsverteidiger*innen – Positionspapier und neue Factsheets der MRKK

Die drei neuen Factsheets von Mitgliedern der Deutschen Menschenrechtskoordination Kolumbien (MRKK) geben einen Überblick zu zentralen Menschenrechtsthemen. Im Fokus stehen die Friedensgespräche mit bewaffneten Gruppen (paz total) und die Umsetzung des Friedensabkommens von 2016, der Schutz von Menschenrechtsverteidiger*innen und menschenrechtliche Herausforderungen bei der Energiewende. Das MRKK-Positionspapier formuliert konkrete Empfehlungen, wie Bundesregierung und Bundestag in den Bereichen Frieden, Gender, Energie, Schutz der Zivilgesellschaft und Sicherheitssektor-Reformen zu einer Stärkung der Menschenrechte beitragen können.

Kolumbien ist ein strategischer Partner Deutschlands in Lateinamerika. Schwerpunkte der aktuellen Zusammenarbeit beider Staaten sind unter anderem Frieden, Klima, Energie und der Sicherheitssektor. Das Positionspapier der Deutschen Menschenrechtskoordination Kolumbien (MRKK) umfasst Empfehlungen an die neue Bundesregierung und den neuen Bundestag in den Themenfeldern Frieden, Gender, Menschenrechtsverteidiger*innen, Reformen in Polizei und Militär sowie Wirtschaft und Menschenrechte.

Neben dem Positionspapier haben MRKK-Mitgliedsorganisationen drei Factsheets zu den Themen Frieden, Menschenrechtsverteidiger*innen und Energie erstellt. Die Factsheets fassen die aktuelle Lage in diesen Themenfelden nach drei Jahren Regierung Petro bis September 2025 zusammen und enthalten vertiefte Empfehlungen an die Bundesregierung und den Bundestag. Die drei Factsheets können getrennt voneinander gelesen werden. Um ein vollständiges Bild zu erhalten, ist es jedoch empfehlenswert, sie zusammenzulesen.

An den Factsheets und dem Positionspapier haben zahlreiche Mitgliedsorganisationen der MRKK mitgewirkt. Insgesamt gehören der MRKK  17 Menschenrechtsorganisationen, Hilfswerke und Solidaritätsgruppen an. 

https://www.kolko.net/aktuelle-veroffentlichungen/dokumente/mrkk-positionspapier/

FACTSHEETS

Frieden: Kolumbiens Friedensprozesse in der Krise

Die Friedensprozesse in Kolumbien stecken in der Krise: Die Umsetzung des 2016 unterzeichneten Abkommens zwischen der Regierung und der ehemals größten Guerilla-Gruppe FARC weist weiter große Lücken auf. Gespräche mit anderen bewaffneten Gruppen stecken fest oder sind gescheitert. Maßnahmen um wesentliche Konfliktursachen wie die soziale Ungleichheit und Straflosigkeit zu überwinden, stellen das Land vor große Herausforderungen und stoßen auf Widerstände in der stark polarisierten Gesellschaft.

https://www.kolko.net/aktuelle-veroffentlichungen/kolumbiens-friedensprozesse-in-der-krise/

Menschenrechtsverteidiger*innen: Zwischen Hoffnung und Bedrohung in Kolumbien – Gefährlicher Einsatz von Menschenrechtsverteidiger*innen

Kolumbien gilt als das gefährlichste Land für Menschenrechtsverteidiger*innen (MRV) weltweit. Auch die Anerkennung ihrer Arbeit durch die Regierung Petro und Maßnahmen zum Schutz von MRV haben die Gewalt bisher nicht einschränken können: Laut zivilgesellschaftlichen Angaben wurden allein im Jahr 2024 mindestens 157 MRV ermordet, die meisten davon in den Departements Antioquia, Arauca, Cauca und Valle del Cauca.

https://www.kolko.net/aktuelle-veroffentlichungen/zwischen-hoffnung-und-bedrohung-in-kolumbien/

Energie: Deutschlands und Kolumbiens Energiewende – Alte Wunden und grüner Extraktivismus

Kolumbiens Energiesektor ist im Aufbruch: Fossile Energien sollen zurückgefahren, Wind- und Solarkraft stark ausgebaut werden. Das birgt Chancen für Klimaschutz und Entwicklung – zugleich drohen neue Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen, insbesondere im Bergbau. Denn die Regierung setzt neben dem Export von grünem Wasserstoff auch auf den Abbau kritischer Rohstoffe für die globale Energiewende. Der Umgang mit den Ewigkeitskosten des jahrzehntelangen Steinkohleexports ist dabei noch immer ungelöst. Dafür und auch für Schäden, die bei der Beschaffung von Rohstoffen für die grüne Wende entstehen, müssen deutsche Energieunternehmen und die Bundesregierung Verantwortung übernehmen.

https://www.kolko.net/aktuelle-veroffentlichungen/deutschlands-und-kolumbiens-energiewende/