AI: Bericht zu geschlechtsbasierte Gewalt gegen geflüchtete Frauen aus Venezuela in Kolumbien und Peru

Der Bericht zeigt auf, wie aus Venezuela geflüchtete Frauen, die 50 % bzw. 58 % der venezolanischen Bevölkerung in Kolumbien und Peru ausmachen, aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Nationalität in allen Bereichen ihres Lebens Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind.

Amnesty International

Diese Untersuchung, die sich auf Zeugenaussagen und Erkenntnisse von Organisationen der Zivilgesellschaft basiert, wurde im ersten Halbjahr 2022 in verschiedenen Städten in Kolumbien und Peru durchgeführt. Die geschlechtsspezifische Gewalt gegen venezolanische Flüchtlingsfrauen in diesen beiden Ländern findet vor dem Hintergrund der Diskriminierung und des Mangels an angemessenem staatlichen Schutz statt.

 

„Amnesty International hat einen neuen Bericht zu der Situation geflüchteter Frauen aus Venezuela in Kolumbien und Peru veröffentlicht und kommt zu dem Schluss, dass die Staaten Kolumbien und Peru weitgehend untätig sind, wenn es darum geht, das Recht auf ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung für aus Venezuela geflüchtete Frauen, die in allen Lebensbereichen geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind, zu garantieren, zu schützen und zu respektieren.

Mehr als sechs Millionen Menschen sind in den letzten Jahren wegen massiver Menschenrechtsverletzungen aus Venezuela geflohen. Kolumbien und Peru haben die meisten Venezolaner*innen aufgenommen und beherbergen zusammen mehr als 50 % aller Menschen, die aus Venezuela geflohen sind (1,84 Millionen bzw. 1,29 Millionen). Amnesty International ist der Ansicht, dass die Venezolaner*innen internationalen Schutzes bedürfen und das Recht haben, die Anerkennung ihres Flüchtlingsstatuses zu beantragen.

Dieser neue Bericht zeigt auf, wie aus Venezuela geflüchtete Frauen, die 50 % bzw. 58 % der venezolanischen Bevölkerung in Kolumbien und Peru ausmachen, aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Nationalität in allen Bereichen ihres Lebens Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind. Im öffentlichen Raum sind sie sowohl entlang der Migrationsrouten als auch an den Orten, an denen sie sich niederlassen, Angriffen ausgesetzt. In der Familie sind sie mit wirtschaftlicher, ehelicher, körperlicher und sexueller Gewalt konfrontiert, vor allem durch Partner oder ehemalige Partner. Und in der Arbeitswelt erleben sie verschiedene Formen von Gewalt und Ausbeutung der Arbeitskraft, einschließlich der Vereinnahmung für Arbeiten zum Zweck der sexuellen Ausbeutung.

Angesichts dieser allgegenwärtigen Gewalt ist Amnesty International zu dem Schluss gekommen, dass die Staaten Kolumbien und Peru ihrer Verpflichtung, den geflüchteten Frauen aus Venezuela ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung zu garantieren und den Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt Zugang zur Justiz zu gewähren, offensichtlich nicht nachkommen.“