International Trade Union Confederation. Press release ITUC - Annual Survey 101 Trade Unionists Murdered in 2009; Pressure on Workers’ Rights Grows as Crisis Hits Jobs 9 June 2010: The ITUC’s Annual Survey of Trade Union Rights has documented a dramatic increase in...
Zurück
Menschenrechte
Mehr lesen
MENSCHENRECHTE
Kolumbien hat eine Vielzahl internationaler Verträge und Verpflichtungen zum Schutz der Menschenrechte unterzeichnet, dennoch werden die Menschenrechte seit Jahrzehnten in gravierender Weise verletzt. Das gilt sowohl für die bürgerlich-politischen als auch für die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte. Eine besondere Rolle kommt in dieser Situation den Menschenrechtsverteidiger*innen zu, die sich für den Schutz der Menschenrechte in Kolumbien einsetzen.
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hielt am 9.12.1998 fest (A/RES/53/144):
„Jeder Mensch hat das Recht, einzeln wie auch in Gemeinschaft mit anderen, den Schutz und die Verwirklichung der Menschenrechte und Grundfreiheiten auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene zu fördern und darauf hinzuwirken. … Jeder Staat trägt die Hauptverantwortung dafür und hat die Pflicht, alle Menschenrechte und Grundfreiheiten zu schützen, zu fördern und zu verwirklichen, indem er unter anderem alle erforderliche Maßnahmen ergreift (…)“.
Ein Grundproblem ist die hohe Straflosigkeit, so dass strukturelle Ursachen von Menschenrechtsverletzungen unangetastet bleiben und Täter*innen nicht von weiteren abgehalten werden. Menschenrechtsorganisationen sind besorgt über Einschränkungen der Unabhängigkeit der kolumbianischen Justiz sowie der Kontrollorgane wie der Disziplinarstaatsanwaltschaft und der Ombudsstelle für Menschenrechte der „Defensoría“.
Weitere gravierende Menschenrechtsprobleme sind die gewaltsame Vertreibung durch paramilitärische Gruppen und staatliche Sicherheitskräfte, das gewaltsame Verschwindenlassen, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen Frauen und LGBTIQ-Personen.
In den Jahren 2000-2010 wurden vermutlich mehr als 5.000 Zivilist*innen Opfer außergerichtlicher Hinrichtungen durch staatlichen Streitkräfte (falsos positivos), welche die Opfer als im Gefecht gefallene Guerilleros ausgaben.
Das Ausmaß exzessiver Gewalt der Sicherheitskräfte gegen Demonstrierende bei Protesten in den Jahren 2019, 2020 und 2021 hat zugenommen.
Menschenrechtsverteidiger*innen werden immer wieder bedroht, eingeschüchtert, bei ihrer Arbeit behindert oder sogar ermordet. Besonders betroffen sind davon in den vergangenen Jahren diejenigen, die sich für die Umsetzung des Friedensvertrags zwischen der ehemaligen FARC Guerilla und der Regierung einsetzen, Verteidiger*innen indigener oder Landrechte und Umweltaktivist*innen. Laut Zahlen des kolumbianischen Instituts für Frieden und Entwicklung wurden seit Unterzeichnung des Friedensabkommens im November 2016 bis Mitte Juni 2021 1.190 Menschenrechtsverteidiger*innen und 276 demobilisierte FARC Kämpfer*innen ermordet. Die wenigsten dieser Fälle werden aufgeklärt.
Der staatliche Geheimdienst wurde immer wieder zur Ausspionierung von Oppositionellen, Journalist*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und selbst Richter*innen eingesetzt.
Kolumbien ist eines der Länder mit der größten Ungleichverteilung des Wohlstands. Die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschenrechte von Millionen Kolumbianer*innen werden verletzt, da sie z.B. kaum oder schlechten Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung oder sauberem Trinkwasser haben. Das Recht auf Nahrung wird zusätzlich durch die Besprühung von Koka-Feldern mit dem Herbizid Glyphosat verletzt, da angrenzende Felder und Gewässer betroffen sind.

Mit Sicherheit in Lebensgefahr. Podiumsdiskussion
Christiane Schwarz, kolko e.V Text: Am 18. Mai 2010 lud die Heinrich-Böll-Stiftung gemeinsam mit Brot für die Welt, Misereor und kolko e.V. zu einer Podiumsdiskussion ein. Aus Kolumbien waren die renommierte Menschenrechtsanwältin Liliana Uribe aus Medellín und der...
Interview mit Alirio Uribe Muñoz, Anwalt aus Kolumbien
Brot für die Welt | 27.05.2010 Interview mit dem Menschenrechtsanwalt Alirio Uribe Muños vom Anwaltskollektiv José Alvear Restrepo über die Menschenrechtssituation in Kolumbien und die Arbeit von CCAJAR. (MP3 Datei) kolumbien_munoz
Internationale Wahlbeobachter der Zivilgesellschaft für die Präsidentschaftswahlen in Kolumbien von MOE gesucht
kolko e.V. Verschiedene Organisationen in Kolumbien haben sich zusammegeschlossen, um die Wahlbeobachtung der Präsidentschaftswahlen durch die Zivilgesellschaft zu organisieren. Sie laden internationale BeobachterInnen ein, sich an einer "Internationalen Mission der...
Kampagnenstart/ Interviewmöglichkeit zu Kolumbien: „Für das Recht die Menschenrechte zu verteidigen!“
Pressemitteilung Brot für die Welt, Diakonie, Kolko.e.V, Misereor, terre des hommes "Für das Recht die Menschenrechte zu verteidigen!" Start der Internationale Kampagne zu Kolumbien. Berlin, 14.04.2010 "Viele unserer Partner sind kaum mehr in der Lage, ihre Arbeit wie...
Climate of Fear. Colombian Human Rights Defenders under threat
oidhaco, ABColomiba, USOC Bericht zur Verfolgung kolumbianischer Menschenrechtsverteidiger durch Drohungen, Kriminalisierung und Stigmatisierung. Bericht, Erklärung und Empfehlungen der Kampagne: Für das Recht, die Menschenrechte in Kolumbien zu verteidigen. Download...